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Thermodetektoren im Test und Vergleich

Im weiten Feld der Schimmelmessgeräte haben sich Laser basierte Thermodetektoren nicht ohne Grund zur einer populären Methode der Schimmelmessung entwickelt. Sie liefern schnelle Ergebnisse, sind handlich und für Heimwerker wie Profis gleichermaßen geeignet. Thermodetektoren im Test und Vergleich: Wie funktionieren sie, was taugen sie, was ist für wen geeignet?

Ratgeber Thermodetektoren - lesen Sie hier:

Für wen geeignet? Tipps zum Kauf

Üblicherweise sind spezielle Instrumente zur Schimmelmessung bzw. Prophylaxe für Laien nur bedingt geeignet. Denn wo nackte Zahlen geliefert werden, ist entsprechendes Fachwissen nötig, um diese Zahlen korrekt zu interpretieren. Und ein reines Feuchtigkeitsmessgerät (= Hygrometer) beispielsweise misst nur den Feuchtegehalt in der Luft. Ein hoher Feuchtigkeitsgehalt allein muss aber nicht zwangsläufig zu Schimmel in der Wohnung führen.

Nicht so Thermodetektoren. Denn mit diesen Geräten kann man mehr als nur Schimmel messen. Sie liefern Antworten auf Fragen, die für jeden wichtig sind, der ein Haus besitzt. Denn letztlich geht es auch darum, wo sich Energie und Heizkosten sparen lassen. Beispiele:

  • Wo ist die Fassade schlecht isoliert?
  • Wo besteht Bedarf an Wärmedämmung?
  • Wo können im Haus gezielt Energiesparmassnahmen eingesetzt werden?

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Da wundert es nicht, dass ein Gerät auch schonmal als "Energiespar-Detektor" beworben wird.

Auch beim Hauskauf leisten sie gute Dienste. Flüchtig übermalte Stellen (warum wohl …) lassen sich damit schnell entlarven. Ein Punkt, der auch für Makler von Interesse sein dürfte.

Thermodetektoren sind also nicht nur ein praktisches Analyse Werkzeug für Schimmel-Sachverständige oder Gutachter. Sie sind für viele interessant, ob Hausbesitzer, Immobilien Experten oder interessierte Heimwerker. Selbst wer als Mieter im Streit mit seinem Vermieter liegt, weil er sich zu Unrecht dem Vorwurf ausgesetzt sieht, Schimmel in der Mietwohnung verursacht zu haben wegen schlechter Lüftung, der könnte dann mit einem schnellen Test auf mangelhafte Gebäude-Isolierung kontern.

Die Geräte sind leicht zu handhaben, vielseitig verwendbar und die Preise für manche Modelle liegen auf einem Niveau, das sie auch für Otto Normalverbraucher attraktiv macht.


Schimmelmessgeräte Test und Vergleich

Test bedeutet, dass ich das Produkt selber nutze. Ich stehe dabei mit keinem der genannten Hersteller in einer Verbindung, noch wurde ich beauftragt, noch bin ich die Stiftung Warentest. Ich gebe hier meine Meinung ab. Vergleich bedeutet, das ich das mache, was jeder vor einem Kauf machen sollte: Informationen sammeln, Daten gegenüberstellen. Denn der beste Thermodetektor ist der, der am besten zu den eigenen Ansprüchen passt. Und die sind individuell verschieden. Ausstattung, technische Spezifikationen oder Preisniveau muss jeder für sich selbst definieren.

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Test Thermodetektor Bosch PTD 1

Test Schimmelmessgerät

Test Schimmelmessgeraet: Bosch PTD 1 bei mir im Einsatz

Als Architekt nutze ich den Bosch PTD 1 schon seit Jahren sowohl zur Analyse von Schimmelrisiken wie auch für allgemeine Zustandsanalysen von Gebäuden und Wänden.

Bei den Warn-Modi steht neben dem Schimmelwarn-Modus auch ein Wärmebrücken-Modus oder ein Oberflächentemperatur-Modus zur Verfügung. Bei den Emissionsgraden können 3 Bereiche eingestellt werden (hoch-mittel-niedrig). Zudem überzeugen hier auch kleine Details, wo man merkt, dass hier mitgedacht wurde, wie etwa die Möglichkeit, neben einer Einzelmessung auch Dauermessungen durchzuführen. Der optimale Mess-Abstand liegt bei etwa 1 m.

Die Messbereiche des Bosch PTD 1 liegen bei Oberflächentemperaturen zwischen -20 bis + 200 °C; bei Umgebungstemperaturen zwischen- 10 bis + 40 °C; und bei relativer Luftfeuchtigkeit zwischen 10 bis 90 %. Die Meßgenauigkeit beträgt +/- 1 °C (10-30 °C); bei der Luftfeuchte +/- 2 %.

Fazit: Der Bosch PTD 1 ist zuverlässig, praktisch in der Handhabung und somit ein solides Gerät in einem günstigen Preissegment. Somit meine Empfehlung für Heimwerker und Profis gleichermaßen. Inzwischen gibt es ein Nachfolgemodell mit vergrößertem Messbereich: Bosch Advanced Temp

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Vergleich weitere Thermodetektoren / Schimmelmessgeräte

Thermodetektor "Bosch GIS 1000 C Professional"
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Schimmel messen mit einem Thermodetektor

Eine Begriffsklärung ist wichtig, denn Apparate wie Methoden zur Schimmelmessung sind unterschiedlich.

Bei der klassischen Analyse von realem Schimmelbefall werden Proben entnommen und in einem Labortest untersucht. Verfahren sind etwa die Luftkeimmessung, Kontaktproben oder Sedimentationsproben. Zum Einsatz kommen auch Raumklima- und Bauteilmessungen per Hygrometer (Feuchtigkeitsmesser) oder spezielle Taupunktmessgeräte. Durchgeführt von Bausachverständigen oder Schimmel-Experten, liefert ein solcher Schimmeltest in der Summe belastbare Zahlen über die Art und Konzentration der Schimmpelsporen oder die Belastung in der Wohnung.

Zum andern kann man Umgebungsbedingungen analysieren und dann hieraus ein Gefährdungspotential ableiten. Jedes Raumlima wird durch Umgebungsfaktoren bestimmt. Stehen Faktoren wie Oberflächentemperatur, Zimmertemperatur oder Luftfeuchtigkeit in einem ungünstigen Verhältnis, dann besteht ein erhöhtes Risiko, dass Schimmelpilze gedeihen. Es wird also kein Schimmeltest im engeren Sinne durchgeführt, sondern eine Risikoanalyse. Thermodetektoren gehören dieser Kategorie an.

Ein Thermodetektor misst also Umgebungsfaktoren und errechnet dann per Software hieraus das Risiko für Schimmelbefall. Allen Geräten ist gemein, dass sie über eine Warnfunktion verfügen. Eine optische und/oder akustische Warnmeldung zeigt an, wann und wo ein hohes Risiko der Schimmelbildung besteht. Deshalb heißen sie umgangssprachlich auch Schimmel-Detektoren oder Schimmel-Messer. Je nach Hersteller nennt sich das auch Schimmelwarn-Modus, Schimmel Detektor Modus oder sinngemäß.



Schimmel-Messgerät: Funktionsweise & Technik

Die Messung der Oberflächentemparatur von Wänden oder Bauteilen geschieht dabei über Infrarot Wärmestrahlung. Jedes Material hat dabei seinen eigenen Emissionsgrad. So verfügen etwa trockener Beton, Gips, Ziegel oder Mörtel über einen hohen Emmissionsgrad (= 0,85). Tapeten beispielsweise haben einen mittleren Emissionsgrad (= 0,75). Temperaturen von Oberflächen lassen sich nur dann richtig messen, wenn der Emissionsgrad definiert ist.

Emissionsgrad

Jedes Material hat eine Energieabstrahlungs-Charakteristik. Diese findet ihren Ausdruck im Emissionsgrad. Je höher der Wert, desto höher die Fähigkeit eines Materials, abzustrahlen.

Je nach Ausführung und Bauart wird ein Infrarot Thermodetektor folgende Faktoren messen:

Oberflächentemparatur: Hier wird die Temparatur der Oberfläche eines Objektes ermittelt

Wärmebrücken: Eine interne Software errechnet aus einem Vergleich von Umgebungstemperartur und Oberflächentemperaratur, wo sich eine Wärmebrücke befindet. Warum Wärmebrücken? Wärmebrücken sind Stellen an Wand oder Decke, die schneller auskühlen als die übrigen Bereiche einer Wohnung. Hier ist die Schimmelgefahr besonders hoch.

Schimmelwarnung: Hier vergleicht die interne Software ebenfalls 2 Messwerte: Die Umgebungstemperatur und die relative Luftfeuchtigkeit. Sie ergeben den sogg. Taupunkt. Dieser wird dann mit der Oberflächentemperatur verglichen. Warum Taupunkt? Der Taupunkt ist die Temperatur, wo die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit beginnt sich als Tauwasser abzuscheiden. Er ist von mehreren Faktoren abhängig. Für die Bildung von Kondenswasser (eine wichtige Ursache für Schimmelbildung) ist entscheidend, ob die Temperatur eines Bauteils niedriger ist als der Tau Punkt.


Anwendung in der Praxis

Thermodetektoren nutzen moderne Lasertechnik. Messungen per Laser sind schnell und einfach, denn sie funktionieren berührungslos. Die handlichen Geräte in Pistolenform werden einfach auf die fragliche Stelle gerichtet. Das erspart das mühsame Erklimmen einer Leiter, um in entfernte Ecken zu gelangen.

Danach wird eine leicht verständliche Handlungsempfehlung ausgegeben, je nach Modell und Anbieter als akustische Warnanzeige oder als optische Anzeige auf dem Display (etwa: Grün = alles OK, Gelb = Vorsicht ist angebracht, Rot = hohes Gefahrpotential).

Um das Messergebnis nicht zu verfälschen, sollte vor dem Messen der Raum gelüftet werden und danach wieder auf die übliche Raumtemperatur gebracht werden. Das Messgerät wird dann auf das zu messende Bauteil gerichtet. Beim Mess-Abstand sollten die Hersteller-Angaben eingehalten werden; stark reflektierende Oberflächen sollten nicht direkt anvisiert werden.

Im Übrigen ist für korrekte Messungen natürlich ein vorheriger Blick in die Anleitung angebracht. Und wie bei allen Laseranwendungen, so gilt auch hier: Nicht direkt in den Laserstrahl schauen. Es besteht Verletzungsgefahr für die Augen!


Einfache Hygrometer

Neben Thermodetektoren gibt es noch einfache Geräte auf dem Markt, die ebenfalls mit Schimmelanzeige oder Schimmel-Prophylaxe werben, wie etwa Hygrometer. Diese Messgeräte sind für kleines Geld zu haben. Laser- oder Infrarot-Messungen von Bauteilen darf man hier natürlich nicht erwarten. Die einfachen Apparate messen nur Temperatur & Feuchte im Raum. Ähnlich einem Thermometer, werden sie irgendwo aufgestellt oder angebracht. Sie liefern keine Messwerte von Bauteilen, was aber wichtig ist bei der Beurteilung von Schimmelrisiken.


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